Daniel Hagemeier MdL zu Besuch bei der Lebenshilfe Warendorf
Fast fertiggestellt ist das Bauprojekt der Lebenshilfe Kreis Warendorf an der Freckenhorster Straße in Warendorf: Hier entstehen in drei Wohngruppen Plätze für 23 Menschen mit einer Behinderung. Das Wohnheim an der Freckenhorster Straße ist ein Ersatzbau für die in die Jahre gekommene Einrichtung an der Revaler Straße in Warendorf. Zusammen mit Lebenshilfe-Geschäftsführer Jochen Mahne, weiteren Mitarbeitern und Mitgliedern des ehrenamtlichen Vorstandes durfte Daniel Hagemeier MdL jetzt schon einen Blick in das fast fertiggestellte Gebäude werfen, das neben den 23 Einzelzimmern in drei Wohngruppen im Obergeschoss auch Platz für die Geschäftsstelle der Lebenshilfe bieten wird. „Der Umzug ist für Ende Februar bis Anfang März geplant“, blickte Jochen Mahne voraus, coronabedingt habe sich der Baufortschritt verzögert und man habe Kostensteigerungen auffangen müssen. Insgesamt betrage das Investitionsvolumen rund 3,5 Millionen Euro, von denen die Lebenshilfe im Kreis Warendorf einen Eigenanteil von rund 1,5 Millionen trage, so der Geschäftsführer.
Unter deutlich gestiegenen Kosten leidet die Lebenshilfe auch beim Projekt „15 Plus“, das sich an die Schülerinnen und Schüler der Heinrich-Tellen-Schule richtet und eine Betreuung über die Schulzeit hinaus und in den Ferien bietet. „Die Betreuung findet in eigens eingerichteten Räumen an der Königstraße in Warendorf statt“, sagt Manuela Suuck. Das sei ein großer Vorteil, weil die Kinder und Jugendlichen mit Behinderungen so einen zentralen Ort in Warendorfs Altstadt hätten und am Stadtleben teilnehmen könnten. Die Lage in der Stadt und nicht direkt an der Schule in Neuwarendorf sei allerdings mit Blick auf die Finanzierung auch ein Problem: „Es gibt keinerlei Refinanzierung oder Förderung für diesen Bereich.“ Seit November 2010 habe man das Pilotprojekt „15 Plus“ mit einem mittleren sechsstelligen Betrag gefördert, nun drohe aufgrund erheblichem Personalmangels eine weitere Kostensteigerung. Bisher übernahmen sehr häufig junge Menschen die Betreuung, die ein Freiwilliges Soziales Jahr machten oder am Bundesfreiwilligendienst teilnahmen. In der Vergangenheit gab es immer 12-14 Kräfte, die mit angepackt hatten. Das Interesse hat aber leider sehr stark nachgelassen mit der Folge, dass es nur noch drei junge Mitarbeiter gibt. Die Lebenshilfe müsste jetzt Mitarbeiter einstellen. Es fehlen gut 100.000 Euro bei der Finanzierung dieses Projektes. „Wir müssen das Projekt auf den Prüfstand stellen, obwohl seine Wichtigkeit allgemein anerkannt ist“, hofft Jochen Mahne auf die Möglichkeit einer Landesförderung ähnlich eines offenen Ganztags, obwohl „15 Plus“ nicht direkt auf dem Schulgelände der Heinrich-Tellen-Schule angesiedelt ist.
Daniel Hagemeier sagte im Gespräch vor Ort zu, über das Projekt „15 PLUS“ auf Landesebene im zuständigen Ministerium zu berichten und die Problemstellung aufzuzeigen. Darüber hinaus wies er auf die Notwendigkeit hin, die Betreuung der Förderschülerinnen und Förderschüler außerhalb der Regelschulzeit und in den Schulferien verbessern zu müssen (analog zum Offenen Ganztag). Auch diesen Aspekt wird er mit den Verantwortlichen in Düsseldorf vor Ort besprechen.