Gespräch Selbsthilfegruppe für hörgeschädigte Menschen

Aus dem Wahlkreis und Umgebung

„Das Ziel ist Barrierefreiheit für uns in allen Lebenslagen“, macht Ralf Kirchhoff deutlich. Der Oelder ist Mitglied der Selbsthilfegruppe für hörgeschädigte Menschen, die sich einmal pro Monat bei Innosozial in Ahlen trifft. Zum jüngsten Treffen waren auch der CDU-Landtagsabgeordnete Daniel Hagemeier und Kai John, Leiter des Kreissozialamtes gekommen, um aus erster Hand von Problemen und Herausforderungen zu erfahren, mit denen Schwerhörige oder gehörlose Menschen im Alltag konfrontiert sind.

Das können schon vermeintliche Kleinigkeiten sein: „Wenn irgendwo in der Wohnung das Wasser tropft, hören wir das nicht“, verdeutlichte Ralf Kirchhoff in der Gebärdensprache, die von zwei Dolmetschern übersetzt wurde. „So kann es schnell zu einem großen Schaden kommen.“ Auch Vertragsgespräche seien ohne Dolmetscher oft sehr schwierig. Ebenfalls ausgesprochen problematisch seien Aufzug-Fehlfunktionen: „Ich kann zwar den Alarmknopf drücken, verstehe aber die Rückmeldungen nicht und weiß nicht, ob Hilfe kommt“, so Kirchhoff. Aufzüge mit Displays und Kameras könnten hier eine Lösung sein.

Thema des Treffens war auch das Gehörlosengeld, das NRW als eines von nur sechs deutschen Bundesländern zahlt. „Die Zahlung von 77 Euro pro Monat ist seit Jahren nicht angepasst worden“, berichteten Ralf Kirchhoff und Matthias Bureck Daniel Hagemeier, der nicht nur heimischer CDU-Landtagsabgeordneter, sondern auch Beauftragter seiner Fraktion für Menschen mit Beeinträchtigungen ist. „Wir prüfen aktuell im Landtag, was machbar ist“, berichtete Hagemeier von Überlegungen, das Gehörlosengeld zukünftig anzupassen. In der Dezember-Sitzung des Ausschusses für Arbeit, Gesundheit und Soziales erfolgt ein Bericht zum Gehörlosengeld, verdeutlichte der Landtagsabgeordnete. Eigentlich aber müsse es für das Gehörlosengeld eine bundeseinheitliche Lösung geben, forderte der Politiker: Es muss allen Betroffenen in Deutschland gleichermaßen zur Verfügung stehen.“

Denn auch diese Zahlung könne einen Beitrag dazu leisten, dass hörgeschädigte Menschen einen Platz in der Mitte der Gesellschaft fänden: „Dort gehören Sie hin.“ Für Daniel Hagemeier war der Austausch in Ahlen ein sehr informativer: „Sie haben mich sensibilisiert“, versicherte der heimische Landtagsabgeordnete, in den kommenden Wochen das Gespräch auf der kommunalen Ebene ebenso wie mit den Fachleuten im Ministerium in Düsseldorf zu suchen, um Probleme anzusprechen und Lösungen näherzukommen.