Abgeordnete im Gespräch mit dem Verein „Frauen helfen Frauen“

Aus dem Wahlkreis

Rund 60.000 Euro an Spendengeldern muss der Verein Frauen helfen Frauen Jahr für Jahr aufbringen, um die Arbeit der Frauenberatungsstelle und der Fachstelle gegen sexualisierte Gewalt in Beckum finanzieren zu können. Dennoch sagt Vereinsvorsitzende Gaby Trampe: „Wir sind in einer relativ guten Situation.“
Denn der Verein Frauen helfen Frauen werde - anders als andere Einrichtungen in NRW – nicht nur aus Mitteln des Landes, sondern auch vom Kreis Warendorf unterstützt. „Es gibt dramatische Entwicklungen in einigen Städten, wo die Kommunen ins Haushaltssicherungskonzept rutschen und Zuschüsse zu Frauenberatungsstellen als freiwillige Leistungen zählen“, weiß Trampe.

v.l. Elisabeth Hollenhorst, Hedwig Tarner, Markus Höner MdL, Gabriele van Stephaudt, Angelika Bohlen, Daniel Hagemeier MdL, Marina Völlmecke, Gaby Trampev.l. Elisabeth Hollenhorst, Hedwig Tarner, Markus Höner MdL, Gabriele van Stephaudt, Angelika Bohlen, Daniel Hagemeier MdL, Marina Völlmecke, Gaby Trampe

Dennoch sei auch in Beckum nicht alles rosig, verdeutlichte die Vereinsvorsitzende zusammen mit ihrer Stellvertreterin Angelika Bohlen sowie Gabriele van Stephaudt und Marina Völlmecke aus der Beratungsstelle jetzt den heimischen Landtagsabgeordneten Daniel Hagemeier, Markus Höner (beide CDU) und Hedwig Tarner (Bündnis 90/Die Grünen). Beispielsweise seien Dolmetscherkosten ein wachsendes Problem

504 Klientinnen hat die Frauenberatungsstelle in Beckum in 2022 betreut. „Gut 80 Prozent waren von Gewalt betroffen“, sagt Marina Völlmecke: „Oftmals gibt es sehr komplexe Problemlagen.“ Auch deshalb wünscht sich der Verein „Frauen helfen Frauen“ auch im heimischen Raum die Einrichtung einer Interventionsstelle, wie sie beispielsweise in Aachen, Düsseldorf oder Köln schon mit gutem Erfolg arbeite. Ebenso plädieren sie für den Ausbau der Männerberatung sowie eine weitere Sensibilisierung der Richterschaft bei möglicherweise anstehenden Sorgerechtsverhandlungen und die vermehrte Nutzung des Instruments eines begleiteten Umgangs: „Es geht darum, das Kindeswohl im Blick zu behalten.“ Eine Forderung, die die heimischen Landtagsabgeordneten in die Landtags-Kommission „Kindeswohl“ ebenso einbringen wie im Gespräch mit dem Justizminister thematisieren wollen.

Unisono dankten sie dem Verein „Frauen helfen Frauen“ und den Fachkräften in den Beratungsstellen für ihre wertvolle Arbeit, die trotz der angespannten Finanzsituation des Landes von direkten Kürzungen verschont bleibt: „Die Bereiche Familie, Kinder und Bildung werden nicht angetastet.“