„Familienbildung leistet wertvollen Beitrag“

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Katholisches Bildungsforum im Kreis Warendorf befürchtet Unterfinanzierung: Daniel Hagemeier MdL im Gespräch mit Geschäftsführer Benedikt Patzelt

Angesichts der angespannten finanziellen Lage in Bund, Land und Kommunen befürchtet das Katholische Bildungsforum Warendorf e.V. Engpässe bei den Zuschüssen: Werden das Haus der Familie in Warendorf sowie die Familienbildungsstätten Ahlen und Oelde-Neubeckum ihre Arbeit im gewohnten Umfang aufrechterhalten können? Diese Frage stellte Benedikt Patzelt, Leiter des Hauses der Familie sowie Leiter und Geschäftsführer des Trägervereins, im Gespräch mit dem CDU-Landtagsabgeordneten Daniel Hagemeier.

 

Niedrigschwellige Angebote mit großer Wirkung

Der Haushaltsplanentwurf für 2025 aus Düsseldorf bereite den regionalen Bildungseinrichtungen im Verband Sorgen, machte Patzelt deutlich. Laut ihrer Berechnungen würde sich demnach in den drei Bereichen „Gebührennachlass“, „Elternstart-Angebote“ und „Kooperationen mit Familienzentren“ ein Defizit von rund 70.000 Euro gegenüber dem Jahr 2024 auftun. „Das sind für uns ganz wichtige Maßnahmen, mit denen wir enorm viel bewirken“, so der Geschäftsführer. Es handele sich um niedrigschwellige Angebote, die über Jahre hinweg aufgebaut worden seien.

 

Wichtige Investition in die Zukunft

Daniel Hagemeier bestätigte: „Familienbildung und auch -beratung spielen eine große Rolle, insbesondere bei der Unterstützung von Familien in herausfordernden Lebenslagen.“ Deshalb lege die Landesregierung großen Wert darauf, qualitativ hochwertige Angebote wie die des Bildungsforums weiter zu unterstützen. Hagemeier bat aber auch um Verständnis dafür, dass die derzeitige finanzielle Lage die Handlungsspielräume des Landes stark einschränke, zumal der Bund in dieser Situation kein verlässlicher Partner sei. „Gleichwohl liegt eine klare Prioritätensetzung im Haushalt 2025 unter anderem auf den Bereichen Kinder und Bildung“, gab Hagemeier zu bedenken, „wir sehen das als wichtige Investition in die Zukunft unseres Landes“.

 

Wegfall hätte gravierende Konsequenzen

Benedikt Patzelt hofft vor diesem Hintergrund, dass das Bildungsforum, das durch die stark steigenden Kosten, vor allem im Personalbereich, sowieso schon unterfinanziert sei, keine weiteren Beeinträchtigungen hinnehmen muss. Jeder diese Bereiche leiste einen wertvollen Beitrag: Von den Gebührennachlässen profitierten benachteiligte Menschen und Familien, die ansonsten auf derartige Angebote verzichten müssten, bei einem Wegfall der „Elternstart“-Projekte komme die gerade im ersten Lebensjahr so wichtige Erziehungsbegleitung zu kurz. „Und dank der Kooperationen mit den 57 Familienzentren im Kreis Warendorf erreichen wir die Eltern dort, wo sie sind: direkt vor Ort“, strich Patzelt hervor. „Mit unserer Arbeit beeinflussen wir Familien positiv und schaffen starke Bindungen, von denen am Ende nicht nur das Familiengefüge, sondern der Zusammenhalt innerhalb der ganzen Gesellschaft profitiert.“

 

Haushaltsplanberatungen bringen Klarheit

Dem stimmte Daniel Hagemeier zu. Noch sei der Haushalt ein gutes Stück entfernt von der Verabschiedung durch den Landtag, in den kommenden Wochen liege der Fokus auf den Haushaltsplanberatungen. Hagemeier versprach eine zeitnahe Rückmeldung und sicherte zu, die geäußerten Bedenken auch noch einmal an die zuständigen Fachpolitiker weiterzuleiten.

 

INFORMATIONEN ZUM KATHOLISCHEN BILDUNGSFORUM:

Dem Katholischen Bildungsforum Warendorf e.V. sind neben dem Haus der Familie in Warendorf die Familienbildungsstätten Ahlen sowie Oelde-Neubeckum angeschlossen. Das Team besteht aus 31 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Mit 20.000 Unterrichtsstunden jährlich erreichen sie rund 30.000 Teilnehmende, davon 7000 unter 18-Jährige.

Die Einrichtungen finanzieren sich zu einem Drittel aus Zuweisungen des Bistums Münster, zu einem Drittel aus öffentlichen Mitteln (Landesmittel) sowie zu mindestens einem Drittel aus Eigenmitteln (zum Beispiel Teilnehmerbeiträge).