Austausch im Marienhospital Oelde zur aktuellen Pflegesituation

 „Es ist wichtig, dass unser Berufsstand besser vertreten wird“, hofft Matthias Poppe auf signifikante Verbesserungen durch  die Pflegekammer. Zusammen mit Pflegedienstleiter Norbert Junker und dessen Stellvertreterin Susanne Welp, Andreas Winter als Geschäftsführer und Akademieleiter der zentralen Akademie für Berufe im Gesundheitswesen Gütersloh sowie Elke Stücke, die wie er der Mitarbeitervertretung des Oelder Marienhospitals angehört, traf sich Poppe jetzt mit dem heimischen CDU-Landtagsabgeordneten Daniel Hagemeier.„Als Landesregierung halten wir am Aufbau der Pflegekammer fest“, verdeutlichte Daniel Hagemeier im gemeinsamen Gespräch. Die Kammer werde es ermöglichen, dass Pflegefachkräfte Angelegenheiten in Form einer öffentlich-rechtlichen Kammerstruktur selbst regeln und an Entscheidungen mitwirken können, ist er überzeugt: „Mit ihrer eigenen Kammer sind die Pflegefachkräfte auf Augenhöhe mit anderen Akteuren des Gesundheitswesens, wie Ärzten, Apothekern und Psychotherapeuten, die ebenfalls in Kammerstrukturen gebunden sind.

Zu den wichtigsten Aufgaben der Pflegekammer gehören die Entwicklung einer Berufsordnung, die Festlegung von Qualitätsrichtlinien sowie die Zuständigkeit für die berufliche Fort- und Weiterbildung.“ Dass die Pflegekammer bislang an der Basis auf geringes Interesse gestoßen ist, sieht Norbert Junker in den Herausforderungen der Corona-Pandemie, aber auch in einer mitunter resignativen Grundhaltung der Kolleginnen und Kollegen, wenn es um die Erwartung einer Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Pflege geht, begründet. Hier gelte es, die Möglichkeiten, die die Kammer bietet, noch einmal zu verdeutlichen.

Die Bedeutung einer fundierten Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege unterstrich Andreas Winter: „Hier wird der Grundstein für die berufliche Tätigkeit gelegt.“ Winter ist überzeugt: „Die Tätigkeit als Gesundheits- und Krankenpfleger bietet einen verantwortungsvollen und interessanten Arbeitsplatz.“ Der aber benötige eine stärkere Lobby, verdeutlicht Matthias Poppe. „Die Rahmenbedingungen müssen sich verbessern, Dienstzeiten müssen attraktiver werden. Die Work-Life-Balance ist vielen Kollegen wichtig.“ Zudem fordert die Mitarbeitervertretung einen verbesserten Patienten-Pfleger-Schlüssel, der aktuell im Bundesdurchschnitt bei 13 zu
1 liege. Mit mehr Pflegekräften bleibe auch wieder  mehr Zeit für den einzelnen Patienten. „Wir lieben unseren Job“, machen Matthias Poppe und Elke Stücke deutlich. Häufig fehle aber die Zeit für eine intensivere und persönlichere Pflege, bedauert er die aktuelle Situation.

Thema des Austausches waren zudem die enorm gestiegenen Anforderungen während der Corona-Pandemie sowie der Pflegebonus, der an die Fachkräfte gezahlt worden ist, aber nicht alle erreicht habe.
Krankenpflegeassistenten, die ebenfalls auf der Corona-Station arbeiteten, hätten ebenso wenig einen Bonus erhalten wie Auszubildende.