Wildtierforschung in Nordrhein-Westfalen stärken

Aus der Fraktion

Antrag von CDU und Grünen:

Die Forschungsstelle für Jagdkunde und Wildschadenverhütung (FJW) ist das wildbiologische Kompetenzzentrum des Landes Nordrhein-Westfalen mit Sitz in Bonn. Die FJW konzentriert sich in ihrer Arbeit auf Säugetiere und Vögel, die primär dem Jagdrecht unterliegen sowie deren Lebensräume. Leitmotiv ist der Schutz von Landschaften durch nachhaltiges Management von Wildtierbeständen, Wildökologie, wildbiologischer Landschaftsinformation in Verbindung mit der Wildbestandsbewirtschaftung zur Schadensverhütung in Wald und Flur sowie das Monitoring von Wildtierkrankheiten.

Durch die hohe Bevölkerungsdichte unseres Bundeslandes ergeben sich in den einzelnen Regionen diverse Herausforderungen aus Interessen- und Nutzungskonflikten in den Bereichen Wohnen, Mobilität, Landwirtschaft, Forstwirtschaft sowie Freizeitnutzung und Tourismus bis hin zu gravierenden Akzeptanzproblemen, wenn beispielsweise Wildschweinrotten Hausgärten devastieren oder große Rotwildrudel Anpflanzungen verbeißen.

Eine leistungsfähige Wildforschungsstelle ist ein Schlüssel um den Herausforderungen einer sehr dynamischen Umwelt – zunehmend geprägt vom Klimawandel und seinen Folgen – in der Wald- und Landwirtschaft zu begegnen.

Auch in unserer landwirtschaftlichen Kulturlandschaft ist wachsender Beratungsbedarf zu erkennen. Ebenso ist ein Monitoring, aber auch die Weiterentwicklung von Handlungskonzepten bei Ausbruch von Wildtierkrankheiten eine Aufgabe, die aktiv durch die FJW begleitet wird. So ist nicht nur die Jägerschaft ein Partner bei der Prävention der Afrikanischen Schweinepest (ASP), sondern auch die FJW bei der Entwicklung von praxistauglichen Bejagungsmethoden und Beratung der betroffenen Personengruppen. Gerade der über die Landesgrenzen hinaus bekannte Fallwildbericht mit der Auswertung der Fallwilduntersuchungen des jeweiligen Jagdjahres ist ein wertvoller Beitrag zur Erkennung und Kontrolle auftretender Wilderkrankungen, ihrer Verbreitung und ihrer Häufigkeit.

Aus diesen Gründen ist die FJW als eine etablierte und unabhängige Forschungsstelle in Nordrhein-Westfalen eine zentrale Institution, um ein Miteinander von Natur und Wildtieren bei Berücksichtigung von gesellschaftlichen Ansprüchen und wirtschaftlichen Erwartungen sicherzustellen. Wir wollen daher in den kommenden Monaten und Jahren die Arbeit der Forschungsstelle durch Ausbau – wo sinnvoll auch in Zusammenarbeit mit anderen Bundesländern – der Ressourcen unterstützen.

Vor diesem Hintergrund hat die Zukunftskoalition von CDU Grünen einen Antrag in den Landtag von Nordrhein-Westfalen eingebracht und beschlossen der die Landesregierung, unter anderem damit beauftragt konzeptionell die Arbeit der Forschungsstelle für Jagdkunde und Wildschadenverhütung weiterzuentwickeln.