NRW-Antisemitismusbeauftragte stellt fünften Jahresbericht vor
Im Jahr 2023 wurde mit 547 antisemitischen Straftaten in Nordrhein-Westfalen und 5.164 antisemitischen Straftaten in Deutschland ein neuer Höchststand dokumentiert. Insbesondere nach dem Terroranschlag der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat die Zahl der antisemitischen Straftaten stark zugenommen: 323 der 547 antisemitischen Straftaten in Nordrhein-Westfalen wurden im vierten Quartal des Jahres 2023 verzeichnet. Diese wurden insbesondere den Phänomenbereichen „religiöse Ideologie“ und „ausländische Ideologie“ zugeordnet.
Weiterhin auf hohem Niveau sind die antisemitischen Straftaten aus dem Phänomenbereich rechts (50,2 Prozent).
Hintergrund: Bundesministerin a.D. Sabine Leutheusser-Schnarrenberger wurde 2019 zur ersten Antisemitismusbeauftragte des Landes Nordrhein-Westfalen berufen. Im Oktober 2022 wurde sie per Kabinettbeschluss weiterbestellt. Die Antisemitismusbeauftragte initiiert und koordiniert präventive Maßnahmen der Antisemitismusbekämpfung in Nordrhein-Westfalen. Sie fungiert als Ansprechpartnerin für Opfer antisemitischer Übergriffe. Die Tätigkeit erfolgt ehrenamtlich und die Beauftragte legt dem Landtag jährlich einen Bericht über ihre Arbeit vor, um darin Maßnahmen zur Bekämpfung des Antisemitismus in Nordrhein-Westfalen zu empfehlen.