Daniel Hagemeier MdL

NRW stärkt die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt: Landeskommission nimmt ihre Arbeit auf

Aus der Landesregierung

Mit der konstituierenden Sitzung der neuen Landeskommission zur Etablierung von Standards zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche hat Nordrhein-Westfalen einen zentralen Baustein zur konsequenten Aufarbeitung und Prävention geschaffen. Die Kommission wurde auf Beschluss des Landtags ins Leben gerufen und vereint Fachwissen, gesellschaftliche Verantwortung und Betroffenenperspektive in einem Gremium.

Ziel der Kommission ist es, verbindliche Standards für Organisationen zu entwickeln, die von Fällen sexualisierter Gewalt betroffen sind – etwa Schulen, Kirchen, Vereine oder Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe. Diese Standards sollen Betroffenen einen nachvollziehbaren, transparenten Aufarbeitungsprozess ermöglichen und gleichzeitig als Orientierungshilfe für Verantwortliche dienen.

Auch Vorschläge zur Einhaltung dieser Standards werden erarbeitet.

Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Beteiligung von Betroffenen. Die Kommission wird Empfehlungen zur Einrichtung von Betroffenenarbeit in NRW erarbeiten und gemeinsam mit der Kinderschutzkommission Vorschläge für Dunkelfeldstudien zur Erforschung nicht angezeigter Fälle entwickeln. Damit geht das Land einen wichtigen Schritt hin zu einem systematischen, sensiblen und verantwortungsvollen Umgang mit sexualisierter Gewalt.

Zur Auftaktveranstaltung in Düsseldorf war auch Kinder- und Jugendministerin Josefine Paul anwesend. In Fachvorträgen und Gesprächsrunden brachten renommierte Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Praxis und Betroffenenvertretung ihre Perspektiven ein – darunter Vertreter der Bundeskommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs und des Betroffenenrates beim UBSKM.

Die interdisziplinär besetzte Landeskommission vereint Expertinnen und Experten aus Justiz, Psychologie, Sozialwissenschaft, Zivilgesellschaft und Religionsgemeinschaften. Auch der künftige Landesbeauftragte für Kinderrechte und Kinderschutz wird Teil des Gremiums sein.

Mit der neuen Kommission setzt Nordrhein-Westfalen ein klares Zeichen: Aufarbeitung ist kein Nebenschauplatz – sie ist zentrale Voraussetzung für Prävention, für Vertrauen in Institutionen und für den Schutz der Rechte von Kindern und Jugendlichen.

Daniel Hagemeier MdL: “Wer sexualisierter Gewalt entschlossen entgegentreten will, muss Betroffenen zuhören, Strukturen hinterfragen und konsequent aufarbeiten. Die Landeskommission ist ein starkes Signal dafür, dass wir in Nordrhein-Westfalen hinschauen, handeln und Verantwortung übernehmen – mit aller Ernsthaftigkeit, die dieses Thema verdient.“