Plenarrede am Donnerstag 15.06.2023 zu TOP 10: "Einrichtung einer Stabsstelle Landeskoordination Inklusion Personal"

Plenarrede Daniel Hagemeier zur Einrichtung Stabsstelle Landeskoordination Inklusion Personal

TOP 10: „Einrichtung einer Stabsstelle Landeskoordination Inklusion Personal“

Drucksache 18/4566     (Bitte klicken, um den Antrag im PDF-Format zu lesen!)

 

Sehr geehrter Herr Präsident, liebe Kolleginnen und Kollegen,

 

direkt zum Beginn meiner Rede betone ich es ganz ausdrücklich,

weil es mir persönlich und uns als Zukunftskoalition von CDU und Grünen am Herzen liegt:

Menschen mit Behinderung gehören in die Mitte unserer Gesellschaft.

Sie haben ein Recht auf Teilhabe, auf Inklusion und auf Mitbestimmung.

Und es ist unsere bleibende Aufgabe und unsere gemeinsame Verantwortung, dort Hürden zu überwinden, wo sie der Verwirklichung dieses Anspruchs noch im Wege stehen.

Hürden beseitigen.

Teilhabe und Mitbestimmung ermöglichen.

Inklusion voranbringen.

Ja: Davon profitieren in erster Linie Menschen mit Behinderung. Nämlich immer dann, wenn sie dadurch ihr Leben in Freiheit und in Selbstbestimmung gestalten können.

Aber so viel ist gewiss: Auch wir als Gesellschaft profitieren. Nämlich immer dann, wenn Menschen gleich ob mit oder ohne Behinderung, ihre Potenziale zur Entfaltung bringen können.

Das macht uns als Gesellschaft menschlicher.

Und es macht uns als Gemeinschaft stärker.

Darum geht es. Und deshalb verwirklicht die Zukunftskoalition von CDU und  Grünen aus Überzeugung Rahmenbedingungen, die uns dem Ziel einer barrierefreien und inklusiven Gesellschaft immer näher bringen.

Der vorliegende Antrag mit dem Ziel der Errichtung einer Stabsstelle Landeskoordination Inklusion Personal ist dazu ein wichtiger Beitrag.

 

Herr Präsident, liebe Kolleginnen und Kollegen,

der 5. Mai war der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung.

Der Tag, an dem Menschen mit und ohne Behinderung für die Verwirklichung von Barrierefreiheit, von Gleichstellung, von Teilhabe die Stimme erheben.

Ja: Deutschland – Nordrhein-Westfalen war nie inklusiver.

Dafür haben Generationen mit Erfolg geworben und gekämpft.

Ihnen gilt mein persönlicher Dank. Und ihnen gebührt unser aller Anerkennung.

Denn Fortschritte die wir heute verwirklichen, knüpfen direkt an die Errungenschaften von gestern an und bauen darauf auf.

 

Meine Damen und Herren,

klar ist: Inklusion kennt viele Facetten. Und Inklusion tangiert die unterschiedlichsten Lebensbereiche.

Auch wenn wir in unseren Kitas, an unseren Schulen und andernorts auf dem richtigen Weg sind, sogar Meilensteine passiert haben:

Das Arbeitsumfeld ist nach wie vor eine besondere Herausforderung, wenn es um die Gleichstellung und die Inklusion von Menschen mit Behinderung geht.

Das wissen wir alle nur zu gut.

Und das Wissen um diesen Umstand ist schmerzlich:

Denn am Erwerbsleben teilhaben zu können, bedeutet den eigenen Lebensunterhalt erwirtschaften zu können und eine teilweise Selbstständigkeit.

- Die Ausübung des eigenen Berufs ist außerdem in hohem Maß identitätsstiftend und schafft Struktur für das tägliche Leben.

- Der Arbeitsplatz ist Sozialraum und Begegnungsort.

- Und Arbeit bedeutet nicht zuletzt die Möglichkeit Wertschätzung zu erfahren, Kompetenzen einzubringen und Fähigkeiten weiterzuentwickeln.

 

Herr Präsident, liebe Kolleginnen und Kollegen,

 

es gäbe sicherlich weitere Aspekte zu berücksichtigen.

Aber ich denke es wird schon jetzt deutlich, welch zentrale Stellung Arbeit bei der Verwirklichung von Gleichstellung, Teilhabe und Inklusion einnimmt.

Auch und gerade dann, wenn wir es ernst damit meinen, dass Menschen mit Behinderung in die Mitte unserer Gesellschaft gehören.

Der vorliegenden Antrag trägt dem Rechnung:

Mit der Einrichtung der Stabsstelle Landeskoordination Inklusion Personal wollen wir Kompetenzen bündeln, Synergien nutzen und eine bessere Inklusionsvernetzung im öffentlichen Dienst des Landes erreichen.

Die Landesverwaltung soll so ein noch attraktiverer Arbeitgeber für Menschen mit Behinderung werden und neue Chancen auf Teilhabe am Erwerbsleben eröffnen. Das 5 Prozent Ziel ist Ihnen bekannt.

Gleichzeitig geht die Landesverwaltung mit gutem Beispiel voran, indem sie Arbeitsstrukturen etabliert die Barrierefreiheit fördern,  Personalgewinnung und -Bindung erlauben und Aus- und Fortbildung für Menschen mit Behinderung ermöglicht.

In diesem Sinne werbe ich um Ihre Zustimmung und bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.