Neujahrsempfang der Stadt Telgte

Im Großformat grüßte Wolfgang Bosbach am Samstagnachmittag von der Videoleinwand im Telgter Bürgerhaus. Wegen seiner Corona-Erkrankung konnte  der Festredner nicht wie geplant persönlich beim Neujahrsempfang der Stadt sprechen.

Dem Unterhaltungswert von Bosbachs Ausführungen tat das keinen Abbruch. Mehrfach wurde der profilierte CDU-Innenpolitiker und Rheinländer bei seinen Ausführungen vom Applaus des Publikums im Bürgerhaus unterbrochen. Man sei mitten im Übergang von der Industrie- zur Wissensgesellschaft, forderte er eine „nationale Anstrengung“ zur Investition in Bildung: „Wer nichts im Boden hat, muss was in der Birne haben.“ Zudem brauche man „einen Mix der Generationen, der nicht gegeneinander, sondern miteinander und füreinander arbeitet“ sowie auch eine andere Wertschätzung von Arbeit. „Wir bezahlen Arbeit mit Maschinen traditionell besser als Arbeit mit Menschen. Das muss sich ändern“, blickt Bosbach auf zukünftige Herausforderungen beispielsweise im Bereich Pflege. Er weiß aber auch: „Nur wenn wir weiter wirtschaftlich leistungsfähig sind, können wir den Sozialstaat weiter ausbauen.“

Telgtes Bürgermeister Wolfgang Pieper hofft für 2023 auf mehr Diskussionskultur und die Bereitschaft, einander auch bei unterschiedlichen Meinungen zuzuhören. Angesichts anstehender Aufgaben gelte es auch in Telgte, nicht den Kopf zu verlieren sondern zu tun, was nötig ist, um für die Zukunft gewappnet zu sein.

Nicht fehlen darf beim Neujahrsempfang die Ehrung einer verdienten Organisation. In diesem Jahr war die Wahl auf den Musikschul-Förderverein „Fidelio“ gefallen. Viel Beifall gab es für die Jazzcombo der Musikschule, die den Neujahrsempfang schwungvoll bereicherte.